Der Vansee, der größte See der Türkei und zugleich der größte Sodasee der Welt, ist in den letzten Jahren erheblich von der anhaltenden Dürre betroffen. Beobachtungen zeigen, dass der Wasserspiegel kontinuierlich sinkt. Die zunehmende Trockenheit, verminderte Niederschläge und erhöhte Verdunstung aufgrund steigender Temperaturen tragen maßgeblich zum Rückgang des Wasserspiegels bei. An den Ufern des Sees, insbesondere in der Region Adilcevaz in der Provinz Bitlis, werden durch das Zurückweichen des Wassers freiliegende Mikrobialithe sichtbar, die das Ausmaß des Problems verdeutlichen.
Sorge in der Bevölkerung wächst
Einwohner wie Orhan Emen äußern ihre Besorgnis über die Entwicklung. Er betont, dass das Austrocknen des Vansees beunruhigend sei, da der See als “Lebensader” der Region gilt. Der Vansee sei essenziell für das lokale Klima und die Umwelt.
Ein Fotografie-Vergleich aus dem Jahr 2023 illustriert den deutlichen Rückgang des Wasserspiegels. Besonders auffällig ist dies an einem Steg in der Region Erciş, der vor etwa 30 Jahren am Ufer errichtet wurde und nun weit vom aktuellen Wasserrand entfernt liegt.
Historische Schwankungen des Wasserspiegels
Der Vansee, gelegen auf 1.648 Metern Höhe, ist einer der größten Gebirgsseen der Erde. Er besitzt keinen natürlichen Abfluss, wodurch sein Wasserstand ausschließlich durch Verdunstung reguliert wird. Historisch gesehen schwankte der Wasserspiegel um bis zu vier Meter, mit jahreszeitlichen Veränderungen von durchschnittlich 0,7 Metern.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der Wasserspiegel des Vansees in den letzten 250.000 Jahren erheblichen Schwankungen unterlag, mit Pegelständen, die bis zu 105 Meter über dem heutigen Niveau lagen. Diese historischen Daten stehen im Einklang mit aktuellen Beobachtungen und unterstreichen die Bedeutung langfristiger Klimamuster für den See.