Die Türkei feiert einen großen Erfolg auf der internationalen Bühne: Der Salda-See, ein Salzsee in der Provinz Burdur, wurde in die Liste der “100 bedeutendsten geologischen Stätten der Welt” aufgenommen. Diese Auszeichnung, die im Rahmen eines von der Internationalen Union der Geologischen Wissenschaften (IUGS) initiierten und von der UNESCO unterstützten Projekts verliehen wurde, unterstreicht die geologische Einzigartigkeit und den wissenschaftlichen Wert des Sees.
Renommierte Liste mit exklusivem Zugang
Im Rahmen des 37. Weltgeologiekongresses in Busan, Südkorea, wurde die neue Liste bekannt gegeben. Die Türkei hatte mit dem Salda-See und dem Nemrut-See zwei Kandidaten ins Rennen geschickt. Zur Überraschung vieler wurde jedoch nur der Salda-See in die Liste aufgenommen. Nizamettin Kazancı, Vizepräsident der UNESCO-Nationalkommission der Türkei und Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung des geologischen Erbes, sagte dazu: “Wir werden untersuchen, warum Nemrut nicht auf die Liste gesetzt wurde.”
Kazancı betonte die globale Bedeutung des Salda-Sees und wies darauf hin, dass der See oft als “Analogon des Mars” bezeichnet wird. Diese Bezeichnung beruht auf den außergewöhnlichen Sedimenten, die denen auf dem Mars vor Milliarden von Jahren ähneln könnten. “Wir haben den Salda-See wegen dieser Sedimente für die Liste vorgeschlagen und auch ein Buch darüber vorbereitet”, sagte Kazancı.
Ein Sieg für Naturschutz und Tourismus
Die Aufnahme in die Liste bedeute aber nicht nur Anerkennung, sondern auch Verpflichtung. Kazancı wies darauf hin, dass der Salda-See nun verstärkt geschützt werden müsse: “Die Aufnahme in die Liste bedeutet, dass wir den Salda-See noch besser schützen müssen. Verschiedene staatliche und lokale Institutionen arbeiten bereits an der Erhaltung des Sees. Dies ist entscheidend, um die Nachhaltigkeit des Geotourismus zu gewährleisten und den steigenden Touristenandrang zu bewältigen.”
Darüber hinaus erwartet Kazancı, dass der Bekanntheitsgrad des Salda-Sees weiter steigen und der See in den kommenden Jahren zu einem noch wichtigeren Reiseziel werden wird. Dies dürfe jedoch nicht auf Kosten der Natur geschehen: “Es ist notwendig, den touristischen Druck zu begrenzen und sorgfältig zu steuern.”
Inmitten der erfreulichen Nachrichten richtete Kazancı auch einen eindringlichen Appell an die Besucher des Salda-Sees. Er rief dazu auf, die sensiblen Bereiche des Sees zu respektieren und sorgsam mit der Natur umzugehen. “Bitte betreten Sie die sensiblen Bereiche nicht und behandeln Sie den See mit größtem Respekt”, so Kazancı abschließend.