Salda See in Burdur verliert dramatisch an Fläche – Drei Quadratkilometer in 5 Jahren verschwunden

Bild: Pexels.com/MehmetSutlas
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17.12.2024 – 15:30 Uhr

In den letzten Jahren ist die Trockenheit in vielen türkischen Gewässern spürbar geworden. Besonders betroffen ist der Salda Gölü in Burdur, dessen Wasserstand in den letzten fünf Jahren dramatisch gesunken ist. Laut Dr. Erol Kesici, Wissenschaftsberater der Türkischen Naturschutzvereinigung (TTKD), hat der See in dieser Zeit rund 3 Quadratkilometer seiner Oberfläche verloren. Der ursprünglich etwa 44 Quadratkilometer große See hat inzwischen deutlich weniger Wasserfläche.

 

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Verlust der weißen Inseln und dramatische Schrumpfung

Zusätzlich zum Wasserverlust beginnen die charakteristischen weißen Inseln des Sees, die durch Mikroorganismen gebildet werden, aufgrund der sinkenden Wasserstände zu verkohlen. Dr. Kesici weist darauf hin, dass die Verkleinerung der Wasserfläche und der Rückgang des Wasserspiegels nicht nur die Ökologie des Sees gefährden, sondern auch die Region um Salda erheblich beeinflussen.

Untersuchungen zeigen, dass an verschiedenen Küstenbereichen des Sees Wasserverluste von bis zu 100 Metern verzeichnet werden. Besonders im westlichen Bereich des Sees, wo die weißen Inseln liegen, seien die Auswirkungen von Wasserabfluss besonders stark spürbar. Der Verlust an Wasser in dieser Region hat sich erheblich auf die Küstenstruktur ausgewirkt, was zu einem drastischen Rückgang der Tiefe geführt hat.

Tiefenverlust und die bedrohliche Zukunft der Region

Salda Gölü, der drittgrößte und tiefste See der Türkei, leidet unter einem dramatischen Verlust an Tiefe. An einigen Stellen ist der Wasserspiegel unter die 180 Meter-Marke gefallen. In besonders betroffenen Küstenbereichen wurde ein Verlust von bis zu 16 Metern festgestellt. Dr. Kesici beschreibt die Auswirkungen als beunruhigend: Große, trockene Risse von bis zu 50 Metern Länge und tiefen, ausgetrockneten Bereichen wurden dokumentiert.

Die Ursachen des Wasserrückgangs liegen laut Dr. Kesici hauptsächlich in menschlichen Aktivitäten. Die unkontrollierte Entnahme von Grundwasser durch Bohrungen, die Bauarbeiten in der Region und die illegale Nutzung von Wasserquellen haben den See stark belastet. Dabei spielen auch klimatische Veränderungen eine Rolle, wenn auch in geringerem Maße.

Der Salda Gölü ist auf Regenwasser angewiesen, und die menschliche Belastung der Umgebung hat die natürliche Wasserzufuhr erheblich gestört. Kesici betont, dass ohne drastische Maßnahmen die Region weiterhin unter diesen Veränderungen leiden wird.