In Çanakkale sind innerhalb von zwei Jahren bei 277 Waldbränden über 7.000 Hektar Waldfläche verbrannt, was einer Größe von fast 10.000 Fußballfeldern entspricht. Besonders schwer betroffen waren die Regionen entlang der Dardanellenküste und weitere Gebiete, die als Risikozonen für Waldbrände ausgewiesen sind. In dieser dramatischen Brandsaison 2023 und 2024 unterstützten Hunderte Feuerwehrleute und spezialisierte Löschflugzeuge die umfangreichen Löscharbeiten, doch die starken Winde und die extrem trockene Witterung erschwerten die Bemühungen erheblich.
Auslöser oft landwirtschaftliche Tätigkeiten
Die Regionalverwaltung von Çanakkale hat ermittelt, dass über 60 % der Brände durch landwirtschaftliche Aktivitäten verursacht wurden, darunter Brandrodungen, die außer Kontrolle gerieten. Die Behörden verschärften daher die Überwachung und präventiven Maßnahmen, um weitere Brände zu verhindern. Auch die Temperaturen, die diesen Sommer fünf Grad über dem Durchschnitt lagen, begünstigten die Entstehung von Bränden, die sich teils binnen Stunden über große Flächen ausbreiteten.
Schnelle Reaktion, aber massive Schäden
Im Sommer 2024 mussten Dörfer in den betroffenen Gebieten evakuiert werden, und historisch bedeutende Stätten wurden vorsorglich geschlossen. Trotz der intensiven Einsatzmaßnahmen wurden wichtige Lebensräume und Ökosysteme schwer beschädigt. Çanakkales Region, die auch die historische Gallipoli-Halbinsel umfasst, verlor wertvolle Naturressourcen und Biodiversität, die schwer wiederherzustellen sind.
Die Behörden in der Türkei stehen vor der Herausforderung, langfristige Strategien zur Prävention und schnellen Reaktion auf Waldbrände zu entwickeln, um den Schutz von Mensch und Natur in den kommenden Brandsaisons sicherzustellen.