Pierre Loti Hügel – Kaffee mit Blick auf das Goldene Horn

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07.07.2024 – 6:30 Uhr

Das Goldene Horn, auch bekannt als Haliç in der türkischen Sprache, erstreckt sich als eine anmutige, hornförmige Bucht auf der europäischen Seite von Istanbul. Es erhält seinen Namen von der charakteristischen goldenen Farbe, die das Wasser bei Sonnenuntergang annimmt, wenn die Strahlen der Sonne sich auf der Oberfläche spiegeln. Diese natürliche Formation fungierte in vergangenen Zeiten als ein bedeutender Hafen für die Flotten des byzantinischen und osmanischen Reiches sowie für Handelsschiffe, die in den Gewässern des Mittelmeers navigierten.

 

 

Heutzutage ist das Goldene Horn von einer malerischen Umgebung aus Parks und Promenaden umgeben, die mit antiken Stätten gesäumt sind, die die reiche Geschichte der Region widerspiegeln. In der Blütezeit des byzantinischen Reiches war das Goldene Horn nicht nur ein geschäftiges Handelszentrum, sondern auch ein begehrtes Wohnviertel für die Aristokratie.

 

 

Während der osmanischen Herrschaft fand das Goldene Horn eine neue Bevölkerungsschicht in jüdischen Einwanderern aus Spanien, die dem Ruf des osmanischen Reiches folgten. Diese Vielfalt spiegelte sich in der bunten Mischung von Armeniern, Griechen, Zigeunern und Türken wider, die entlang der Ufer des Goldenen Horns lebten und so die kulturelle Vielfalt Istanbuls widerspiegelten.

 

 

Eine faszinierende Fußnote in der Geschichte des Goldenen Horns ist die von Leonardo da Vinci entworfene, jedoch nie realisierte Brücke über die Bucht, die den Sultan für ihre beeindruckenden technischen Eigenschaften begeisterte.

 

 

Während des 16. Jahrhunderts war das Goldene Horn auch berühmt für seine malerischen Tulpenfelder, die einen romantischen Rahmen für die Bewohner und Besucher der Stadt boten.

 

 

Mit dem Einzug der Industrialisierung im späten 19. Jahrhundert änderte sich das Gesicht des Goldenen Horns erneut. Die einstigen Tulpengärten wurden durch Fabriken ersetzt, von denen die Cibali Zigarettenfabrik die bekannteste war. Heute hat sich das Gebiet jedoch wieder zu einem grünen Rückzugsort entwickelt, gesäumt von Parks, Promenaden und Spielplätzen, die die Bewohner und Besucher gleichermaßen genießen können.

 

 

Fener und Balat, zwei historische Viertel entlang des Goldenen Horns, zeugen von der reichen kulturellen und religiösen Vielfalt der Region. Traditionelle Holzhäuser, byzantinische Kirchen und historische Synagogen prägen das Bild dieser Viertel, die einst die Heimat verschiedener Gemeinschaften waren, darunter die erste jüdische Gemeinde Istanbuls und das orthodoxe Patriarchat.

 

 

Das Pierre Loti Café, hoch über dem Schrein gelegen, bietet einen idyllischen Ort, um bei einem traditionellen türkischen Kaffee oder Tee den Blick über das Goldene Horn schweifen zu lassen.

 

 

Die Entwicklung des Transports über das Goldene Horn spiegelt auch die Veränderungen in der Stadtgeschichte wider. Früher waren es kleine Boote, die die beiden Ufer verbanden, aber mit der Zeit wurden Brücken gebaut, darunter die berühmte Galata-Brücke, die seit 1836 die Ufer von Karaköy und Eminönü verbindet.

 

 

Die Unkapanı-Brücke und die Haliç-Brücke sind weitere wichtige Verkehrsadern über das Goldene Horn, die die Verbindung zwischen verschiedenen Stadtteilen erleichtern.