Die Hitzewelle in Istanbul erreicht mit Temperaturen von über 34 Grad weiterhin neue Höchstwerte. Einwohner und Touristen suchen verzweifelt Abkühlung an den Stränden und in den Parks der Stadt. Trotz dieser Bemühungen um Abkühlung bleibt die Hitze unerbittlich, da eine anhaltende Warmluftströmung aus dem Basra-Tief die Temperaturen weiter in die Höhe treibt.
In Istanbul, wo die Temperaturen konstant über 30 Grad liegen, strömen die Menschen an die Küste, um sich abzukühlen. Viele genießen das kühle Wasser des Bosporus, andere suchen den Schatten der Parks auf. Vor allem in den Mittagsstunden sind die Stadtparks etwas leerer als die Strände, aber manche ziehen es vor, sich unter den Bäumen zu entspannen.
In Eminönü trotzen einheimische und ausländische Touristen der Hitze mit Hut und Sonnenbrille. Auch die Angler auf der Galata-Brücke lassen sich von der Sonne nicht abschrecken.
Sadık Alkan, ein 77-jähriger Istanbuler, der regelmäßig den Sarayburnu-Strand besucht, sagt: “Ich gehe nicht ins Wasser, aber ich komme hierher, um Spaß zu haben, mich zu setzen und Zeit mit Freunden zu verbringen. Das ist besser, als zu Hause zu bleiben.” Ein anderer Istanbuler, Cemil Uslu, sagt: “Ich komme fast jeden Tag hierher. Ich liebe diesen Ort, das Meer ist wunderschön und die Strömung gibt mir einen Adrenalinkick.”
Die Hitzewelle hält an: August bleibt trocken und heiß
Dr. Güven Özdemir, Meteorologe und Dozent an der Istanbul Aydın Universität, bestätigte, dass die Hitzewelle nicht nur in Istanbul, sondern auch in der Marmara-, Ägäis- und Westanatolienregion stark zu spüren ist. “Die heiße Luftströmung aus Arabien, die durch das Basra-Tief verursacht wird, bleibt über der Türkei und sorgt dafür, dass die Hitze auch im August anhält”, erklärte Özdemir.
Zusätzlich zu den Basra-Winden sei die Türkei auch von der afrikanischen Hitze betroffen, fügte Özdemir hinzu. “Der Nordostwind wird bis Donnerstag etwas Erleichterung bringen, aber die Meere bleiben warm. Wir erleben derzeit eine Dürreperiode, die bei anhaltend hohen Temperaturen das Risiko von Naturkatastrophen erhöht”, stellte Özdemir fest.
Der Juli ging bereits als heißester Monat in die Geschichtsbücher ein und der August scheint diesem Trend zu folgen. Özdemir warnte vor einem weiteren Temperaturanstieg im Herbst, der im Durchschnitt 0,5 bis 2 Grad über dem Normalwert liegen könnte. Auch die Niederschlagsmengen sollen gering bleiben, was die Trockenheit weiter verschärfen könnte.
Schutzmaßnahmen gegen die Hitze
Özdemir betonte, dass es für die Bevölkerung wichtig sei, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. “Zwischen 11:00 und 17:00 Uhr sollte man möglichst nicht ins Freie gehen. Wenn es unvermeidlich ist, sollte man schattige Plätze aufsuchen und helle, luftige Kleidung tragen. Wichtig ist auch, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Besonders Kinder und ältere Menschen sollten vor der Hitze geschützt werden.”, warnt Özdemir.