1833 von Mahmut II. als Fez- und Wollstofffabrik gegründet, hat sich Feshane-i Amire zu einem bedeutenden Kulturzentrum gewandelt. Nach einer umfassenden Restaurierung, die 2018 begann, wurde das 200 Jahre alte Gebäude als ArtIstanbul Feshane im letzten Jahr wiedereröffnet, pünktlich zum 100. Jahrestag der Türkischen Republik. Auf einer Fläche von 8.000 Quadratmetern bietet das Museum Raum für kulturelle und künstlerische Veranstaltungen, die sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart Istanbuls thematisieren.
Die erste Ausstellung unter dem Titel „Starting from the Middle“ vereint mehr als 400 Werke von 300 Künstlern, kuratiert von 19 Experten. Diese Vielfalt an Techniken und Epochen zog ein breites Publikum an, darunter Künstler, Sammler, Kritiker und Akademiker. Auch die Bücher der IBB und verschiedene Souvenirs fanden regen Absatz im Museumsshop, der durch eine Glaswand vom Rest des Raumes abgetrennt ist.
Feshane war schon immer ein Ort der Begegnung, sei es durch Ramadan-Veranstaltungen oder lokale Events. Die Restaurierung durch IBB Heritage und IBB Culture hauchte diesem historischen Ort neues Leben ein. Mit 8.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das Museum eine beeindruckende Vielfalt an Kunstwerken, von Malerei und Skulpturen bis hin zu Videos.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung „Starting from the Middle“ ist die Zusammenarbeit mit der İKSV-Biennale. Hier werden Werke eines Künstlers aus jeder der 15 Biennalen von 1987 bis 2017 gezeigt, die speziell für dieses Projekt entstanden sind. Bemerkenswerte Werke umfassen Taner Ceylans „Ingres“, Nevin Aladağs „Peace/Victory“ und İnce Eviners „Calling the Ottomans“.
ArtIstanbul Feshane wird nicht nur nationale, sondern auch internationale Veranstaltungen beherbergen. So ist im Dezember eine Kooperation mit der Tate Modern geplant, um eine neue Ausstellung zu eröffnen. Bis September können Besucher die aktuelle Ausstellung kostenlos besichtigen und einen tiefen Einblick in die zeitgenössische Kunst der Türkei gewinnen.
Neben der Ausstellung gibt es auch die Naile Akıncı-Bibliothek, die eine wertvolle Sammlung und einen harmonisch integrierten Studienbereich sowie ein Café bietet. Diese Bereiche sind bereits gut besucht und tragen zur lebendigen Atmosphäre des Museums bei. Zusätzlich gibt es einen Konferenzsaal, der für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird.
Die Restaurierung des Gebäudes folgte den Grundsätzen der universellen Erhaltung. Ein bemerkenswertes Detail sind die belgischen Stahlsäulen mit dem Siegel der „Providence Marchienne Belgique“. Diese historischen Elemente sind nun Teil eines neuen Abenteuers in Kombination mit zeitgenössischer Kunst.
Feshane-i Amire wurde 1833 von Mahmut II. gegründet, um den Bedarf an Fez für das Militär und die Öffentlichkeit zu decken. Nach der Abschaffung des Janitscharenkorps wurde das Tragen von Fez 1925 per Gesetz verboten, und die Produktion eingestellt. Über die Jahre diente Feshane verschiedenen Zwecken und wurde schließlich 1986 von der IBB übernommen und restauriert.
Mit der Wiedereröffnung als ArtIstanbul Feshane ist dieser historische Ort nun ein lebendiger Mittelpunkt für Kunst und Kultur am Goldenen Horn und ein Symbol für die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart in Istanbul.