In Bodrum, Muğla, gehen die Proteste gegen die Besetzung der Strände weiter. Am Sonntag versammelten sich rund 200 Aktivisten am Stadtstrand Yalıkavak, um gegen den Bau einer Mauer durch ein Hotel zu demonstrieren, die bis ins Meer reicht und so den Zugang zur Strandanlage einschränkt.
Die Demonstration, die von der Initiative “Bodrum Free Coasts” organisiert wurde, war Teil einer achtwöchigen Protestwelle. Die Teilnehmer waren empört, als sie die 1,70 Meter hohe Mauer in der Mitte des Strandes sahen, die den Bereich mit Liegestühlen, Sonnenschirmen und Tischen blockierte. Viele fragten sich, wie ein solcher Eingriff in die Öffentlichkeit unbemerkt bleiben konnte.
Während der Aktion wurden Slogans wie “Setzt das Gesetz durch, beendet die Besetzung” und “Die Küsten gehören dem Volk und werden es bleiben” wiederholt. Einheimische Touristen, die am Strand lagen, unterstützten die Demonstranten mit Applaus.
Im Anschluss an die Protestaktion gaben die Sprecher der Initiative, Çiğdem Dedeoğlu und Güney Şirin, eine gemeinsame Presseerklärung ab. Sie wiesen auf die gesetzlichen Bestimmungen hin, die den Zugang zu Küsten und Stränden garantieren. “Die Küsten stehen unter dem Schutz des Staates und sind für alle Menschen zugänglich”, betonten sie. Dennoch seien wiederholte Besetzungen und kommerzielle Nutzungen von den Behörden nicht ausreichend bekämpft worden.
Die Protestierenden kritisierten die hohen Preise für Liegestühle und Sonnenschirme, die bis zu 30.000 TL (ca. 828 Euro) betragen können, und forderten die Regierung auf, die Rechte der Bürger zu respektieren. “In einem Land, in dem die Mehrheit der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt, ist es unmöglich, solche Preise für den Zugang zum Meer zu bezahlen”, so die Sprecher.
Die Aktion endete mit dem Slogan „Die Küsten sind frei und werden frei bleiben“, um den anhaltenden Widerstand gegen die Kommerzialisierung öffentlicher Strände zu unterstreichen.