Die Burg von Bodrum in der türkischen Provinz Muğla, die das Unterwasser-Archäologiemuseum beherbergt, zieht im Rahmen des Projekts “Nachtmuseen” zahlreiche Besucher an, die das historische Ambiente in den kühleren Abendstunden genießen möchten. Seit 2020 ist die Burg bis 22 Uhr geöffnet und bietet so eine alternative Möglichkeit, die reichen Kulturschätze der Region zu entdecken.
Als Wahrzeichen von Bodrum steht die Burg seit 2016 auf der vorläufigen Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und empfängt jährlich hunderttausende Touristen aus dem In- und Ausland. Die auch als Johanniterburg bekannte Anlage beherbergt mehrere beeindruckende Türme und bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte der Region.
Im renommierten Unterwasser-Archäologie-Museum können Besucher außergewöhnliche Exponate bewundern, darunter das Schiffswrack von Uluburun, das Glaswrack von Serçe Hafen, ein byzantinisches Handelsschiff sowie wertvolle Artefakte wie das goldene Siegel der Nofretete, ein goldener Kelch und bronzene Marmoraugen. Ergänzt wird die Ausstellung durch den Münz- und Schmucksaal sowie den Saal der karischen Prinzessin, die weitere Einblicke in die vergangene Pracht und Kultur geben.
Steigende Besucherzahlen durch nächtliche Öffnungszeiten
Hüseyin Toprak, Kultur- und Tourismusdirektor der Provinz Muğla, betonte die positive Resonanz auf die verlängerten Öffnungszeiten: “Seit wir 2020 als erstes Museum das Konzept der Nachtmuseen eingeführt haben, beobachten wir ein steigendes Besucherinteresse. Die Kombination aus dem historischen Ambiente der Burg und dem atemberaubenden Blick auf das nächtliche Bodrum schafft ein unvergleichliches Erlebnis.”
Die hohen Temperaturen in der Region machen die Abendstunden für einen Museumsbesuch besonders attraktiv. “Trotz der Grünflächen in der Burg kann die Hitze tagsüber sehr anstrengend sein. Die nächtlichen Öffnungszeiten ermöglichen es den Besuchern, die Geschichte in einer angenehm kühlen Atmosphäre zu erkunden und gleichzeitig den Panoramablick über Bodrum zu genießen”, fügt Toprak hinzu.
Im vergangenen Jahr zählten die Bodrum-Festung und das Museum fast 350.000 Besucher. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es bereits mehr als 150.000 Gäste. Toprak erwartet, dass die Gesamtzahl der Besucher in der Provinz Muğla in diesem Jahr die Marke von 1,5 Millionen überschreiten wird, wobei die Burg von Bodrum weiterhin zu den meistbesuchten Attraktionen zählen wird.
Weitere kulturelle Höhepunkte in Bodrum
Neben der Festung bieten auch andere Kulturstätten in Bodrum verlängerte Öffnungszeiten an. Das Zeki Müren Museum ist bis 20 Uhr geöffnet, das Mausoleumsmuseum kann bis 18 Uhr besichtigt werden. Darüber hinaus finden in Kissebükü Ausgrabungen und in Konacık Pedasa Restaurierungsarbeiten statt, die in Zukunft weitere Besichtigungsmöglichkeiten eröffnen werden.
Begeisterte Reaktionen der Besucher
Zeki Güney, ein Tourist aus Ünye, der mit seiner Familie Bodrum besucht, zeigte sich beeindruckt: “Wir waren neugierig auf die Burg von Bodrum und hätten nicht erwartet, dass sie so schön ist. Wenn es nachts beleuchtet ist, wirkt es noch beeindruckender. Es ist ein Ort, den jeder mit seiner Familie besuchen und genießen sollte”.