Die zunehmende Quallenpopulation an der Mittelmeerküste stellt eine Bedrohung für die Tourismusbranche in den Regionen Antalya, Alanya und Mersin dar, so Prof. Dr. Deniz Ayas von der Universität Mersin. Demnach sei die übermäßige Fischerei der Hauptgrund für die Zunahme der Quallen. Wenn die Anzahl der Quallen nicht abnehme, könne sie den Tourismus in der Region negativ beeinflussen.
Quallen ernähren sich von Plankton, während einige Meerestiere sich von Quallen ernähren. Wenn Fischgruppen wie Sardellen und Sardinen, die sich von Plankton ernähren, in großen Mengen gefangen werden, bleibt mehr Nahrung für die Quallen übrig. In den letzten zehn Jahren wurden vermehrt Quallenexplosionen beobachtet, da durch die übermäßige Fischerei mehr Nahrung für die Quallen im Meer vorhanden ist.
Gewöhnlicherweise sind Quellenexplosionen vor allem im Sommer oder im Frühjahr, wenn sich das Wasser erwärmt, zu sehen. Jedoch hat sich in den letzten fünf Jahren die Quallenpopulation sogar im Februar, also in der kalten Periode vor der Erwärmung des Meerwassers, erhöht.
Die steigende Quallendichte in der Mittelmeerregion hat gravierende Auswirkungen auf den Tourismus. Quallen können Badezonen unsicher machen und Touristen abschrecken, was zu finanziellen Verlusten für die Tourismusbranche führen kann. Um dieses Problem zu bekämpfen, müssten Maßnahmen ergriffen werden, um die Fischereiaktivitäten zu kontrollieren und so das ökologische Gleichgewicht im Meer wiederherzustellen, so Prof. Ayas.
Nur durch eine nachhaltige Fischereipolitik könne langfristig die Quallenpopulation reduziert und der Tourismus geschützt werden. Es müssten auch Methoden entwickelt werden, um Quallen in bereits betroffenen Gebieten zu bekämpfen und die Sicherheit für Touristen zu gewährleisten. Dies erfordere eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Fischereiexperten und der Tourismusbranche, um langfristige Lösungen für dieses Problem zu finden.