Seit 1988 laufen kontinuierlich archäologische Ausgrabungen in der antiken Stadt Patara, die zwischen den Städten Fethiye und Kalkan im Xanthos-Tal angesiedelt ist. Die Stadt gilt als eine der bedeutendsten und ältesten Städte im lykischen Gebiet und beherbergt neben historischen und archäologischen Werten auch eine einzigartige Bedeutung als Brutstätte der Mittelmeer-Schildkröten (Caretta caretta).
In den Texten der Hethiter aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. wird die Stadt als “Patar” erwähnt. Funde von Keramikfragmenten und prähistorischen Werkzeugen auf der Akropolis deuten darauf hin, dass die Geschichte von Patara bis in frühe Zeiten zurückreicht. Aufgrund der strategischen Lage am Ausgang des Xanthos-Tals zum Meer behielt Patara seine Bedeutung als bedeutendes Handelszentrum. In Inschriften und Münzen wird Patara in der lykischen Sprache erwähnt.
Im Laufe ihrer Geschichte unterlag Patara verschiedenen Herrschaften, darunter die Ptolemäer und das Seleukidenreich, bis sie schließlich im Jahr 167/168 v. Chr. eine unabhängige Stadt wurde. Diese Autonomie gegenüber Rom und Rhodos festigte Patara erfolgreich. Als Hauptstadt des Lykischen Bundes errichtete sie bedeutende Bauwerke wie das Versammlungshaus und das Theater während der hellenistischen Ära.
Auch nach der römischen Herrschaft blieb Patara ein wichtiger Knotenpunkt. Die Stadt fungierte nicht nur als Zentrum der Gerichtsbarkeit der römischen Statthalter, sondern auch als bedeutender Seehafen mit Verbindungen zu den östlichen Provinzen Roms. In späteren Jahren bewahrte Patara ihre kulturelle Bedeutung, wurde ein Ort für das Orakel des Apollon und diente als zentraler Hafen für den Getreidetransport von Anatolien nach Rom. Selbst in der byzantinischen Ära und im Mittelalter behielt Patara seine Bedeutung und wurde nach der Ankunft der Türken später zu einem wichtigen Zentrum.
Heute sind die Überreste von Patara ein bedeutendes historisches Erbe. Der Zugang zu den Ruinen erfolgt durch das gut erhaltene römische Triumphtor aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Anschließend folgen lykische Sarkophage auf den Hängen. Das Theater, welches nach einem Erdbeben im Jahr 147 n. Chr. wieder aufgebaut wurde, bietet eine imposante Aussicht auf die Stadt.