Korrodierte Materialien? Untersuchung des tödlichen Seilbahnunfalls in Antalya läuft

teleferik
15.04.2024 – 12:30 Uhr

Die Ermittlungen zu dem Seilbahnunglück in der Mittelmeerprovinz Antalya, bei dem ein Mann ums Leben kam und 174 Menschen 23 Stunden lang in der Luft gefangen waren, dauern noch an.

Eine Gondel prallte gegen einen Pfosten und brach auf. Bei dem Vorfall am 12. April gegen 17:30 Uhr wurde ein 54-jähriger Mann getötet und sieben Personen verletzt, als sie auf die darunter liegenden Felsen stürzten. 24 weitere Kabinen blieben in einer Höhe von 605 Metern in der Luft hängen. Insgesamt waren 607 Such- und Rettungskräfte und 10 Hubschrauber an dem Einsatz beteiligt.

Während Berichte darauf hindeuteten, dass die Hauptursache in der Wartung und Inspektion der Seilbahnsysteme liegt, versicherte der Bürgermeister von Antalya, Muhittin Böcek, dass alle Wartungsarbeiten, einschließlich der jährlichen umfassenden Kontrollen, sorgfältig durchgeführt wurden.

 

Korrodierte Elemente an den Verbindungsstellen

In seinem vorläufigen Bericht wies der Sachverständigenausschuss auf unzureichende und korrodierte Elemente an den Verbindungsstellen der Tragmasten der Seilbahn hin, die zum Bruch des Tragmastes an der Verbindungsstelle führten. Der Ausschuss stellte außerdem fest, dass die Betreibergesellschaft keinen Notfall- und Evakuierungsplan hatte. Dreizehn Personen, darunter auch Manager der Seilbahngesellschaft, wurden im Rahmen der Ermittlungen zu den Ursachen des Unfalls inhaftiert, sagte Justizminister Yılmaz Tunç.

Okay Memiş, der Leiter des Katastrophenschutzes des Landes (AFAD), wies Behauptungen zurück, dass ein Erdrutsch den Unfall verursacht habe.
Der stellvertretende Vorsitzende der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP), Deniz Yavuzyılmaz, stellte bei einer Inspektion der Anlage in der Stadt fest, dass die 2017 eingeweihte Anlage regelmäßig von derselben Firma gewartet wird.

 

174 Menschen aus den Gondeln gerettet

Er sagte, dass das Unternehmen, das die Wartung und Reparaturen durchführt, über eine Lizenz des Ministeriums für Industrie und Technologie verfügt, und wies darauf hin, dass das Ministerium neue Gesetze für Seilbahnen und Aufzüge erlassen sollte. In einer schriftlichen Erklärung des Ministeriums heißt es, dass das betreffende Unternehmen keine Lizenz erhalten hat. Die Kammer der Maschinenbauingenieure teilte außerdem mit, dass die Anlage seit sieben Jahren keine regelmäßigen Inspektionen beantragt hat.
Alle 174 Menschen, die in den Seilbahnen hoch oben auf dem Berg festsaßen, wurden nach 23 Stunden in Sicherheit gebracht.