Kaum zu glauben, dass dieses Naturwunder bisher kaum jemand kannte. Bis zu 400 Meter hohe Klippen sowie eine abwechslungsreiche Flora und Fauna machen das Bilgelik Vadisi zu einem Paradies für Wanderer, Camper und Bergsteiger.
In der Urlaubsregion Antalya halten die Klippen des Tazi Canyons den Höhenrekord, und landesweit liegen sie auch ziemlich weit vorn. Die Schlucht liegt im Bilgelik Vadisi (dt. Tal der Weisheit), das sich wiederum im Köprülü-Canyon-Nationalpark versteckt. Dieser ist seit langem bekannt für die Rafting-Abenteuer, auf die man sich dort begeben kann. Die meisten Besucher glaubten, das Highlight des Nationalparks mit dem Rafting im wilden Fluss zwischen 100 Meter hohen Felswänden erlebt zu haben und fuhren wieder weg – statt zehn Kilometer weiter.
Das änderte sich, nachdem der Smartphone-Hersteller Huawai dort einen Werbespot drehte. Als der ausgestrahlt wurde, machten sich mehr und mehr Menschen auf die Suche, um in spektakulärer Höhe mit Blick in die Schlucht hinein Instagram-Snapshots zu machen. Ihnen folgten Hochzeitsfotografen mit Brautpaaren.
Wie kommt man hin?
Vom Köprülü-Canyon Rafting-Center führt die Straße weiter. An der Gabelung folgt man ihr bis zum Dorf Gaziler. Von dort aus ist es nur noch ein Kilometer bis zum Canyon. Wer in einem PKW unterwegs ist, sollte ihn auf dem Parkplatz im Dorf abstellen, denn der Weiterweg ist nicht mehr asphaltiert. Zu Fuß braucht man 15 bis 20 Minuten. Alternativ bietet es sich an, in Manavgat ein Quad zu mieten und damit zum Canyon zu düsen.
Was gibt es zu sehen?
In erster Linie spektakulär ist natürlich die Aussicht, insbesondere vom populär gewordenen Felsbrocken aus. Es gibt mehrere solcher Spots, die aber alle nicht ungefährlich sind, denn durch den Pflanzenbewuchs könnten sie rutschig sein. Obwohl die Zahl der Besucher im vergangenen Jahr stark zugenommen hat, ist das Tal nicht touristisch erschlossen. Es fehlt noch an Warnschildern, also sollten die Vorsicht und die Vernunft ständige Begleiter sein.
Im Tal und im Canyon leben viele Wildtiere, die man auf einer Wanderung in ihrem natürlichen Umfeld beobachten kann. Hierzu zählen Wildkatzen wie Karakale und Luchse, aber auch Steinböcke, Bären, Füchse und Wölfe. Raubvögel kreisen über den Felsen oder nisten daran, z.B. Adler und Geier. Weitere im Tal lebende Vogelarten sind Felsenschwalben, Scharlachfinden und Steinammern.
So abwechslungsreich wie die Fauna ist auch die Flora. Die Pflanzen stehen dicht und sind, grünend und blühend, ein malerischer Anblick. Zypressen, Zedern, Tannen und Lärchen wachsen dort.
Zunehmende Verschmutzung
Da das Gebiet noch nicht touristisch erschlossen ist, mangelt es bisher auch noch an Abfallbehältern, was leider zur Folge hat, dass manche Besucher ihren Müll rücksichtslos in der Natur entsorgen. Gäste des Paradieses werden deshalb gebeten, dem Park nichts zu hinterlassen, was dort nicht hingehört.