Eine Initiative zur Beleuchtung von Klippen, die vor vier Jahren aufgrund öffentlicher Proteste eingestellt wurde, wurde von den örtlichen Behörden in der Mittelmeerprovinz Antalya wiederbelebt. Ziel ist es, die Klippen der Region zu beleuchten und ihre Attraktivität bei Nacht zu steigern. Das ursprünglich für 2021 angekündigte Projekt sah vor, 3,4 Kilometer Klippen, eines der Wahrzeichen der Stadt, mit bernsteinfarbenen Lichtern zu beleuchten, um Besucher anzulocken und die Pracht des touristischen Zentrums zu präsentieren.
Die Initiative wurde als ein Schritt beworben, um Antalya „zum Leuchten zu bringen“, da die Klippen im Dunkeln kaum sichtbar waren, doch sie entfachte erneut Debatten über ihre ökologischen und ästhetischen Auswirkungen.
Umweltschützer äußerten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des Projekts auf die Tierwelt, darunter gefährdete Arten wie die Mittelmeer-Mönchsrobbe, Fledermäuse und Zugvögel. Auch die Reaktionen der Öffentlichkeit in den sozialen Medien waren überwiegend negativ, und viele verurteilten die Beleuchtung als Beeinträchtigung der natürlichen Schönheit der Klippen. Als Reaktion auf die zunehmenden Bedenken und die Gegenreaktion erklärte der Bürgermeister von Antalya, Muhittin Böcek, das Projekt zu diesem Zeitpunkt für abgesagt.
Dennoch haben die Behörden in den letzten vier Jahren mehr als 10 Millionen türkische Lira für das Projekt ausgegeben und an mehreren Standorten Projektoren und Beleuchtungsanlagen installiert. Zuletzt wurde die Initiative in der renommierten Marina-Region Kaleiçi abgeschlossen. In der gesamten Provinz herrschen jedoch weiterhin Bedenken.
İzzet Ünlü, der Leiter einer lokalen maritimen Plattform, wies darauf hin, dass künstliche Beleuchtung das ökologische Gleichgewicht der Region gefährdet. In ähnlicher Weise warnte Erol Kesici, wissenschaftlicher Berater der Türkischen Vereinigung für Naturschutz (TTKD), dass solche Beleuchtung verschiedene Bedrohungen für alle Lebewesen in der Region darstellen könnte. „Übermäßiges und vielfarbiges Licht, das aus menschlichen Lebensräumen in Gebiete gelangt, in denen Wildtiere gedeihen, insbesondere in touristischen und kommerziellen Zonen, trägt zur Umweltverschmutzung bei“, warnte er weiter.