Gouverneur Hulusi Şahin hat auf einem Treffen des Verbands der Mittelmeer-Touristikhoteliers (AKTOB) eindringlich zum Vorgehen gegen illegale Hotels aufgerufen. Er betonte, dass illegale und unlizenzierte Betriebe nicht nur die wirtschaftliche Integrität des Sektors gefährden, sondern auch eine direkte Bedrohung für die Sicherheit der Gäste darstellen. Laut Şahin agierten einige dieser Betriebe ohne Baugenehmigung, oft in schlicht renovierten Häusern, die grundlegende Sicherheitsvorkehrungen vermissen ließen.
Die örtlichen Behörden stünden unter wachsendem Druck, illegale Hotels und Dienstleister zu identifizieren und zu schließen. Şahin sagte, der Tourismus müsse in allen Aspekten rechtskonform ablaufen – nur so könne das Ansehen der Stadt und die Sicherheit der Gäste gewährleistet werden. Er appellierte an die Tourismusbranche, “schwarze Schafe” konsequent auszusortieren, da diese Betriebe wenig wirtschaftlichen Mehrwert schaffen und Ressourcen ausbeuten würden, die eigentlich allen Bewohnern zugutekommen sollten.
Mehr Sicherheit für Gäste: Von Notausgängen bis Rettungsschwimmer
Şahin betonte die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen, um Risiken wie Brände oder Ertrinkungsunfälle zu vermeiden. Dies sei eine direkte Verantwortung der Hotelbetreiber. Er verwies dabei auf das Beispiel eines Brandes in einem Hotel ohne Feuerleiter. Wäre es zu Verletzten gekommen, hätte das die türkische Tourismusbranche nachhaltig negativ geprägt. Es sei untragbar, dass unlizenzierte Betriebe ohne Feuerleiter oder adäquate Sicherheitsvorkehrungen im Notfall zur Gefahr für Touristen würden, so Şahin.
Zudem sei es unabdingbar, mehr Rettungsschwimmer in den Hotels einzusetzen und Badegäste bei rauem Wetter auf mögliche Gefahren hinzuweisen. In den vergangenen Jahren kam es zu mehreren Badeunfällen, teils unter Alkoholeinfluss, was laut Şahin auch auf eine mangelhafte Aufklärung und Beaufsichtigung durch die Hotelleitung zurückzuführen sei. Şahin erklärte, es brauche klare Schilder und gezielte Warnungen für die Gäste – insbesondere bei schlechtem Wetter.
Tourismus ohne illegale Praktiken -Umsatz Sicherheit verbinden
Darüber hinaus kritisierte Şahin unregulierte Anbieter von Abenteuer- und Wassersportarten, bei denen ebenfalls Sicherheitsmängel vorlägen. Insbesondere bei Safari-Touren seien die Todesfälle von vier Touristen im vergangenen Jahr und weiteren drei im laufenden Jahr ein alarmierendes Zeichen gewesen. Şahin forderte, dass Anbieter strengere Sicherheitsmaßnahmen einhielten und die Zusammenarbeit mit überprüften, seriösen Firmen angestrebt werden solle. Ein stabiler und verlässlicher Tourismusmarkt könne nur auf der Grundlage sicherer Angebote funktionieren, fügte Şahin hinzu.
AKTOB-Präsident Kaan Kaşif Kavaloğlu schloss sich den Forderungen des Gouverneurs an und lobte die Bemühungen der Behörden zur Stabilisierung des Tourismus. Er hob die positiven Entwicklungen im internationalen Tourismus hervor, darunter ein deutlicher Anstieg der Besucherzahlen aus Großbritannien, Polen und Rumänien. Doch auch er betonte die Notwendigkeit, nur zertifizierte und sichere Angebote zu fördern, um den Tourismus langfristig als wertvolles Aushängeschild der Region zu sichern.
Infrastruktur und Nachhaltigkeit im Fokus
Auch Antalya Bürgermeister Muhittin Böcek setzte während des Treffens auf eine nachhaltige Entwicklung. Er hob die Anstrengungen der Stadt hervor, das Verkehrsnetz durch zusätzliche Straßen, Brücken und den Ausbau der Straßenbahn zu entlasten. Mit dieser Infrastruktur werde nicht nur das Tourismusangebot nachhaltig verbessert, sondern auch die Umwelt geschützt. Laut Böcek seien 36 Abwasserbehandlungsanlagen in Betrieb, die zum Teil das Wasser biologisch aufbereiten und für die Entlastung des Mittelmeers sorgen.
Şahin schloss mit der Aufforderung an alle Tourismusakteure, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um sicherzustellen, dass der Tourismus auf stabilen und sicheren Füßen stehe.