Kein Platz mehr zum Schwimmen

Antalya: Bootsinvasion auf der Suluada-Insel – Täglich 200 Boote & 6.000 Touristen

Bild: DHA
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26.08.2024 – 10:01 Uhr

Suluada, auch als “die maledivischen Inseln der Türkei” bekannt, steht vor einem ernsthaften Problem: die einst abgelegene und einsame Insel vor der Küste von Adrasan (Antalya), die von einigen wenigen Booten angefahren wurde, ist heute einem Sturm von Besuchern ausgesetzt. Rund 200 Bootstouren mit etwa 6.000 Touristen an Bord kommen in dieser Saison täglich auf die einst so unberührte Insel. Zum Teil liegen so viele Boote vor den zwei Stränden der Insel, dass Schwimmen unmöglich wird.

 

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Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass es auf der Insel keinen Anlegesteg für die Boote gibt. Das bedeutet, die Touristen müssen entweder über schmale Stege, oder aber durch hüfthohes Wasser waten, um an Bord zu kommen. Auch der Müll, der von den Touristen hinterlassen wird, ist in dieser Saison zu einem Problem geworden, das nun nicht nur Umweltschützer, sondern auch Vertreter der Bezirksregierung besorgt.

 

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Prof. Dr. Mehmet Gökoğlu von der Fischereifakultät der Akdeniz-Universität, der die Region zuvor untersucht und einen Bericht erstellt hatte, sagte, dass die Region ihrem Schicksal überlassen und von Booten besetzt sei. Er stellte fest, dass das Geschäft mit den Bootstouren unkontrolliert gewachsen sei: „Die Bucht von Adrasan war eine der schönsten der Türkei. Jetzt bedecken Boote 2/3 der Bucht. Die große Anzahl von Booten verursacht eine Verschmutzung durch Bilgen, Benzin, Öl und Abfall. Die Bucht von Adrasan ist keine Bucht mehr“, sagte er. Er, wie auch zahlreiche Tourenorganisatoren der Region wie der Vizepräsident der Özadrasan Cirali Cooperative, fordern einen Anlegesteg und eine Lösung für einen nachhaltigeren Tourismus, um die Insel zu schützen und die Besucherströme zu regulieren.