Einer der fünf wichtigen Türme der Sagrada Familia in Barcelona, die seit vielen Jahren als unvollendet galten, wurde nun endlich fertiggestellt. Der Turm, benannt nach dem Evangelisten Matthäus, ist ein wichtiger Fortschritt in einem langen Bauprojekt, welches 1882 begann.
Die Sagrada Familia, ein Werk des Architekten Antoni Gaudi, sollte ursprünglich 18 Türme haben, um die zwölf Apostel, die vier Evangelisten, Maria und Jesus zu repräsentieren. Nach Gaudis Tod im Jahr 1926 war jedoch nur ein kleiner Teil des Projekts – etwa 10-15 Prozent – fertiggestellt.
Die Geschichte des Baus war von Verzögerungen geprägt, die durch den Spanischen Bürgerkrieg und andere Herausforderungen noch verschärft wurden. In den letzten Jahren hat sich der Bau jedoch beschleunigt, wobei verschiedene Türme und Abschnitte nach und nach fertiggestellt wurden.
Zuerst wurden die Luka- und Markus-Türme zu Beginn dieses Jahres fertiggestellt, gefolgt von den Türmen von Matthäus und Johannes, die nun mit den Skulpturen des talentierten Bildhauers Xavier Medina-Campen gekrönt wurden. Der Turm, der Maria gewidmet ist und im Design von Gaudí entstanden ist, wurde bereits im Dezember 2022 eröffnet. Die letzte Etappe, ein Turm zu Ehren Jesu, ist für das Jahr 2026 geplant.
Jeder Turm, der einem Evangelisten gewidmet ist, wurde entsprechend der biblischen Symbolik mit Skulpturen ausgestattet, die einen Ochsen, einen Adler, einen Menschen und einen Löwen darstellen. Mit einer Höhe von 135 Metern werden sie die drei höchsten Türme der Kirche sein.
Obwohl die Sagrada Familia unvollendet ist, zieht sie jährlich Millionen von Besuchern durch ihre Mischung aus Modernismus, Jugendstil und gotischer Architektur an.
Der Bau war von Diskussionen und Kontroversen begleitet. Einige behaupten, dass die Architekten, die nach Gaudi die Führung übernahmen, Schwierigkeiten hatten, seine Vision umzusetzen, da Teile seiner ursprünglichen Pläne verloren gingen.
Die unvollendete Pracht der Sagrada Familia ist zu einem Symbol geworden und trägt zu ihrer fortwährenden Faszination bei. Die Vollendung des Baus wird für das Jahr 2026, dem 100. Todestag Gaudis, erwartet. Zur selben Zeit wird Barcelona den Kongress der Internationalen Architektenvereinigung veranstalten und den Titel der UNESCO-Weltarchitekturhauptstadt tragen.