Experte: “Bei 37 Grad im Schatten kann es in der Sonne bis zu 60 Grad heiß werden”

Tödliche Hitze in Griechenland – 5 Urlauber sterben, weitere vermisst

22.06.2024 – 9:00 Uhr

Griechenland wird in diesem Jahr von einer extremen Hitzewelle heimgesucht, die bereits mehrere Urlauber das Leben gekostet hat. Seit Anfang Juni sind mindestens fünf Touristen vermutlich an den Folgen der Hitze gestorben, weitere werden vermisst. Experten warnen eindringlich vor den Gefahren der hohen Temperaturen.

Todesfälle und Vermisste in Griechenland

Besonders gefährlich ist die Hitzewelle für Touristen, die die Intensität der griechischen Sommersonne unterschätzen. Zu den Opfern gehört ein 67-jähriger britischer Journalist, der in einem schwer zugänglichen Gebiet starb, nachdem er eine falsche Route gewählt hatte. Zwei weitere Todesfälle wurden von der Insel Kreta gemeldet: Ein 80-jähriger Wanderer und ein 70-jähriger Strandbesucher. Auch auf den Inseln Mathraki und Samos kamen Touristen bei Wanderungen ums Leben. Auf Amorgos und Sikinos werden noch mehrere Touristen vermisst.

Ein Athener Kardiologe betont, dass viele Menschen ihre Leistungsfähigkeit und die Belastung durch die Hitze überschätzen. “Bei 37 Grad im Schatten kann es in der Sonne bis zu 60 Grad heiß werden”, erklärte er. Vor allem bei älteren Menschen steige dadurch das Risiko von Dehydrierung und Hitzschlag erheblich.

Die gesundheitlichen Folgen von Hitze sind gravierend und können von Schwindel und Erschöpfung bis hin zu Verwirrtheit und Hitzschlag reichen. Besonders gefährdet sind Menschen über 65 Jahre, Personen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder. Ein Hitzschlag erfordert rasche ärztliche Behandlung, da sich die Betroffenen oft nicht mehr selbst helfen können.

Hitzewellen in Europa

Nicht nur in Griechenland sind die Auswirkungen der Hitzewellen zu spüren. Auch in anderen Teilen Europas, etwa in Italien, werden derzeit eindringliche Warnungen ausgesprochen. In Deutschland führte die Hitze im Jahr 2022 zu rund 4500 hitzebedingten Todesfällen, wie das Robert-Koch-Institut berichtete. Im Jahr 2023 wurden 3200 hitzebedingte Todesfälle registriert, die meisten davon bei älteren Menschen.

Um die Risiken zu minimieren, raten Experten, körperliche Aktivitäten in den heißesten Stunden des Tages zu vermeiden, ausreichend Wasser zu trinken und sich stets im Schatten aufzuhalten. Wanderungen sollten nicht alleine unternommen werden, um im Notfall schnell Hilfe rufen zu können.