Streik legt griechische Inseln lahm: Zwei Tage ohne Seeverkehr

24.10.2024 – 15:30 Uhr

Am 22. und 23. Oktober 2024 findet in Griechenland ein großer Streik der Seeleute statt, der den Seeverkehr lahmlegt. Inseln ohne Flughafen sind in dieser Zeit komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Die Gewerkschaft der Seeleute fordert eine Lohnerhöhung von 15 Prozent, die Reeder haben bisher nur drei Prozent angeboten.

Auswirkungen auf den Tourismus

Der Streik trifft nicht nur die Einheimischen, sondern auch viele Touristinnen und Touristen. Inseln, die nur per Schiff erreichbar sind, können für die Dauer des Streiks weder verlassen noch besucht werden. Vor allem für Reisende auf den griechischen Inseln ohne Flughafen kann dies zu erheblichen Einschränkungen führen.

Hotels und Gaststätten schließen sich an

Die Auswirkungen des Streiks könnten sich noch verschärfen, da sich auch andere Branchen dem Ausstand anschließen. Der Hotelverband von Heraklion sowie weitere Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe wollen am Mittwoch die Arbeit niederlegen. Laut der Nachrichtenplattform „Agorphilia“ ist eine Protestaktion am Flughafen von Heraklion geplant. Die Beschäftigten klagen über lange Arbeitszeiten und niedrige Löhne. Saisonarbeiter berichten von einem Arbeitstag von bis zu 15 Stunden täglich, sieben Tage die Woche, bei einem Monatslohn von rund 1.200 Euro. Dieses Einkommen müsse für das ganze Jahr reichen, während das Arbeitslosengeld seit der Wirtschaftskrise stark gekürzt wurde.

Die Protestierenden fordern eine Rückkehr zu den besseren Arbeitsbedingungen vor der Finanzkrise 2009 und argumentieren, dass die wirtschaftliche Lage im Tourismussektor eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zulasse, da der griechische Tourismus in diesem Jahr Einnahmen von mehr als 20 Milliarden Euro erzielt hat.

Was Reisende beachten sollten

Urlauber, die sich derzeit in Griechenland aufhalten, sollten sich auf mögliche Einschränkungen einstellen. Der Schiffsverkehr wird für die Dauer des Streiks eingestellt, was die Verbindung zwischen den Inseln und dem Festland erheblich erschwert. Es wird empfohlen, sich bei Reiseveranstaltern oder lokalen Behörden über alternative Reisemöglichkeiten zu informieren. Der Flugverkehr ist nicht betroffen, jedoch ist mit Einschränkungen im Service von Hotels, Restaurants und Cafés zu rechnen.

Quelle: heute.at