Flammen wüten trotz Regen. Evakuierungen und Schäden in Urlaubsparadies, weil ein schwerer Brand hat auf der griechischen Insel Kreta am Mittwoch, den 11. September, heftige Verwüstungen angerichtet hat. Das führte zur Evakuierung von Hunderten Touristen und Anwohnern. Besonders betroffen war die Gegend um Platanias, ein beliebtes Feriengebiet, in dem sich zahlreiche Hotels und Resorts befinden.
Trotz vereinzelter Regenfälle, die das griechische Festland in den letzten Tagen erreichten, hat sich die Waldbrandgefahr nicht reduziert. Besonders auf Kreta bleibt die Gefahr bis Ende Oktober hoch, da die trockene Vegetation und anhaltende Hitze ideale Bedingungen für Brände schaffen.
Evakuierungen in Hotels und Wohngebieten
Am späten Mittwochnachmittag meldeten örtliche Medien eine rasche Ausbreitung der Flammen, die ausgetrocknete Graslandschaften erfassten und dichte Rauchwolken über die Region aufsteigen ließen. Feuerwehrleute kämpften unermüdlich gegen das Feuer an, unterstützt von Löschflugzeugen und Hubschraubern.
Der Bürgermeister von Platanias, Ioannis Malandrakis, bestätigte in einem Interview mit dem Nachrichtensender Zarpanews, dass Hotels und Wohngebiete in der Nähe des Brandherds vorsorglich evakuiert wurden. „Die Sicherheit der Bürger und Touristen hat oberste Priorität. Wir arbeiten eng mit den Rettungskräften zusammen, um eine Katastrophe zu verhindern“, erklärte er.
Obwohl die genauen Ursachen des Brandes noch unklar sind, wurde eine Untersuchung eingeleitet. Erste Vermutungen deuten darauf hin, dass die extreme Trockenheit und möglicherweise auch menschliches Versagen den Brand begünstigt haben könnten.
Touristen in Sicherheit gebracht
Mehrere Reiseveranstalter bestätigten, dass Urlauber aus den betroffenen Hotels in nahegelegene Unterkünfte gebracht wurden. Für viele Touristen, die die malerische Küstenregion als Urlaubsziel gewählt hatten, endete der Tag in Panik. Eine deutsche Urlauberin, die anonym bleiben wollte, berichtet, dass es beängstigend war. Man habe gesehen, wie die Flammen näherkamen. Dann habe es plötzlich geheißen, die Touristen müssten alles zurücklassen und das Hotel verlassen.
Glücklicherweise konnten die Rettungskräfte bisher größere Personenschäden verhindern. Die betroffenen Gebiete sind jedoch durch die starken Winde und das schnelle Fortschreiten der Flammen großflächig verwüstet. Erste Schätzungen des Schadens sind noch nicht verfügbar, doch die Aufräumarbeiten könnten Wochen, wenn nicht Monate in Anspruch nehmen.
Anhaltende Waldbrandgefahr in der Region
Waldbrände sind in den letzten Jahren zu einem zunehmenden Problem in Griechenland und anderen Mittelmeerregionen geworden. Experten warnen, dass der Klimawandel und die steigenden Temperaturen die Brandgefahr in den Sommermonaten weiter verschärfen könnten. Obwohl Kreta in den letzten Tagen von leichten Regenfällen heimgesucht wurde, bleibt das Risiko für weitere Brände bis in den späten Herbst hoch.
Die griechischen Behörden rufen sowohl Einheimische als auch Touristen zur Vorsicht auf und warnen davor, offenes Feuer oder Zigarettenstummel in der Natur zurückzulassen. Es wird erwartet, dass in den kommenden Wochen weitere Maßnahmen zur Prävention und Brandbekämpfung ergriffen werden.