Auf der griechischen Insel Kreta, einem beliebten Urlaubsziel, spitzt sich die Wasserknappheit dramatisch zu. Das Phänomen, das die griechischen Gemeinden seit Jahren immer wieder in Alarmbereitschaft versetzt, erreicht nun auch die Urlauber und könnte langfristige Auswirkungen auf den Tourismus haben.
Die anhaltende Hitze und der ausbleibende Regen haben Kreta in eine Krise gestürzt. Die einst wasserreichen Flussbetten sind vielerorts ausgetrocknet und der Wassermangel macht sich zunehmend auch in den Unterkünften der Urlauber bemerkbar. Die Betreiberin einer Ferienwohnung berichtet, dass das Wasser in den Leitungen oft nur spärlich oder gar nicht fließt. Diese Situation ist nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die Touristen, die auf der Insel Erholung suchen, zunehmend belastend.
Klimawandel und Missmanagement
Die aktuelle Wasserknappheit auf Kreta ist das Ergebnis einer Kombination von Faktoren. Zum einen kämpft die Insel wie der gesamte Mittelmeerraum mit einer anhaltenden Trockenheit. Von Oktober 2023 bis April 2024 hat es kaum geregnet, was die Wasserreserven drastisch schrumpfen ließ. Zum anderen wird die Krise durch eine unzureichende Wasserinfrastruktur und das Verhalten einiger Hotelbetreiber verschärft. Trotz der Wasserknappheit sind die Swimmingpools vieler Hotels weiterhin randvoll – auch in Regionen, die bereits den Notstand ausgerufen haben.
Reaktionen und Maßnahmen: Ein Balanceakt
Die lokalen Behörden sind alarmiert und arbeiten intensiv an Maßnahmen zur Sicherung der Wasserversorgung. Bürgermeister und Stadtverwaltungen entwickeln strenge Bewässerungsprogramme für die am stärksten betroffenen Gebiete und planen Investitionen in die Infrastruktur, um künftige Krisen besser bewältigen zu können.
Die Wasserkrise könnte sich langfristig auch auf den Tourismus auf Kreta auswirken. Die Insel, die in dieser Saison einen neuen Besucherrekord von rund 35 Millionen Touristen erwartet, steht vor der Herausforderung, die Bedürfnisse von Einheimischen und Urlaubern in Einklang zu bringen. Touristen müssen sich darauf einstellen, ihren Wasserverbrauch zu reduzieren und ihren Urlaub möglicherweise unter eingeschränkten Bedingungen zu verbringen.