Deutscher Wanderer auf Kreta tot aufgefunden

Bild: Pexels.com
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30.09.2024 – 10:00 Uhr

Auf der griechischen Insel Kreta hat sich ein weiteres Unglück bei einer Wanderung ereignet. Nach zweitägiger intensiver Suche fanden Rettungskräfte die Leiche eines deutschen Touristen in einer schwer zugänglichen Region.

 

Zwei Tage lang herrschte Ungewissheit, nachdem ein deutscher Tourist am Freitag von einer Wanderung bei Chania im Westen Kretas nicht zurückgekehrt war. Am Sonntag entdeckten Einsatzkräfte schließlich den Leichnam des etwa 60-jährigen Mannes in unwegsamem Gelände nahe des Klosters Agios Antonios, wie die örtliche Feuerwehr mitteilte. Die Suche nach dem Vermissten wurde mit Drohnen und Unterstützung der Küstenwache durchgeführt, nachdem Angehörige ihn am Freitagabend als vermisst gemeldet hatten.

Der Deutsche war an diesem Tag zu einer Wanderung im bergigen Gebiet rund um Chania aufgebrochen. Nachdem er bis zum Abend nicht zurückgekehrt war, alarmierten seine Angehörigen die Behörden. Trotz der milden Witterungsbedingungen war die Region, in der er sich aufhielt, nur schwer zugänglich.

Wanderunfälle auf griechischen Inseln nehmen zu

Der tragische Vorfall ist kein Einzelfall: Bereits in diesem Jahr sind auf den griechischen Inseln mindestens acht ausländische Touristen bei Wanderungen ums Leben gekommen. Die meisten Opfer waren über 60 Jahre alt. Besonders während der extremen Hitzewelle in diesem Sommer kam es vermehrt zu Unfällen, bei denen die hohen Temperaturen eine zentrale Rolle spielten. Auch wenn die Wetterlage sich zuletzt mit Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius beruhigt hat, bleibt die Gefahr für Wanderer bestehen – insbesondere in abgelegenen Gebieten, die schwierig zu erreichen sind.

Der Tod des deutschen Wanderers erinnert an ähnliche Fälle, die im Sommer Schlagzeilen machten. Einer davon war der des britischen Arztes und Intervallfasten-Gurus Michael Mosley. Der 67-Jährige galt als körperlich fit, starb jedoch Anfang Juni bei einer Wanderung auf der Insel Symi, nachdem er sich bei großer Hitze verirrt hatte. Seine Leiche wurde erst nach Tagen intensiver Suche mit Hilfe von Spürhunden und Drohnen gefunden.

Risiken der Wanderungen oft unterschätzt

Besonders ältere Touristen scheinen das Risiko, das von langen Wanderungen in unbekanntem Terrain und unter schwierigen Wetterbedingungen ausgeht, zu unterschätzen. Martin Herrmann, Vorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), wies darauf hin, dass Hitze eine oft unterschätzte Gefahr darstellt. „Viele Menschen wissen nicht, wie empfindlich unser Körper auf Hitze reagiert und wie gering die Toleranzgrenze ist“, erklärte Herrmann. Dies betreffe nicht nur Touristen aus kühleren Regionen, sondern auch Menschen, die bereits an wärmere Temperaturen gewöhnt seien.

Trotz der relativ milden Temperaturen auf Kreta in den letzten Tagen bleibt die Gefahr für Wanderer bestehen, sich in abgelegenen Gebieten zu verirren oder von den Pfaden abzukommen. Viele Regionen sind schwer zugänglich, was Rettungsaktionen oft erschwert. Die Behörden raten daher zu erhöhter Vorsicht, insbesondere bei Wanderungen in den Bergen oder abgelegenen Gegenden.