Athen, die Hauptstadt Griechenlands, ist von einer starken antitouristischen Stimmung geprägt, die immer weiter eskaliert. Die Einheimischen sind zunehmend unzufrieden mit der wachsenden Anzahl von Touristen und drücken ihre Unzufriedenheit mit Graffiti an den historischen Straßen der Stadt aus. Slogans wie „Tourists go home“ und „No tourists, no cultural degeneration“ sind überall in Athen zu sehen und die Wut der Einheimischen wird immer größer.
Die steigenden Immobilienpreise und die Lärmbelästigung sind die Hauptprobleme, die den Frieden der Einheimischen stören. Die zunehmende Verbreitung von Kurzzeitvermietungen wie Airbnb hat dazu geführt, dass die Lebensräume der Athener immer enger werden, während die Straßen geradezu von Touristen überflutet werden. Die Botschaft „Touristen, habt einen angenehmen Urlaub auf dem Friedhof Europas“, die in großen Buchstaben an eine Wand geschrieben wurde, zeigt, wie tief die Unzufriedenheit sitzt.
Aus Protest gegen die Situation gingen die Athener im letzten Monat auf die Straße. Sie machten mit Slogans wie „Sie kaufen unsere Häuser, während sie auf den Malediven leben“ auf den Druck, den der Tourismus auf die Stadt ausübt, aufmerksam. Dimitri, ein lokaler Immobilienentwickler, brachte das Problem auf den Punkt: „80 % der Häuser in diesem Viertel sind jetzt Airbnb. Die Touristen kommen, um die griechische Kultur zu sehen, aber wenn es hier keine Griechen gibt, kommen auch keine Touristen“.
Wirtschaftliche Abhängigkeit belastet das kulturelle Gefüge
Der Tourismus spielt eine entscheidende Rolle für die griechische Wirtschaft und im Jahr 2022 wurde ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts durch den Tourismus erwirtschaftet. Doch diese wirtschaftliche Abhängigkeit belastet das kulturelle Gefüge in Athen. Die Anzahl der Kurzzeitvermietungen ist in den letzten zehn Jahren um 500 Prozent gestiegen und 70 Prozent der Griechen unter 34 Jahren leben noch bei ihren Eltern.
Im letzten Jahr besuchten 33,4 Millionen Touristen Griechenland und allein am Eleutherios-Venizelos-Flughafen in Athen landeten 6,7 Millionen Touristen. Dieser Anstieg ist ein deutlicher Indikator für den Übertourismus, der die kulturelle Identität und das historische Erbe Athens gefährdet. Die Akropolis, das Herz der Stadt, leidet besonders unter dem Druck des Tourismus. Mit 17.000 Besuchern täglich ist sie die größte Touristenattraktion Griechenlands. Doch die Massen und die Hitze machen es für die Touristen schwierig, die Atmosphäre dieses historischen Ortes vollständig zu erleben.