Griechenland, das Mitglied der Europäischen Union ist, plant Berichten zufolge die Einführung einer Visumpflicht für türkische Staatsbürger für sieben seiner Inseln, welche direkt bei der Einreise ausgestellt werden sollen.
Die Vorbereitungen in Athen und Ankara haben sich im Vorfeld des türkisch-griechischen Rates für hochrangige Zusammenarbeit beschleunigt, der am 7. Dezember unter dem Vorsitz von Präsident Erdoğan und dem griechischen Ministerpräsidenten Mitsotakis in Thessaloniki abgehalten wird. Nachdem sich der griechische Minister für Migration und Asyl, Kairidis, in Ankara mit dem türkischen Innenminister Yerlikaya getroffen hatte, wurden die Grundzüge dieses Abkommensentwurfs an die griechischen Medien weitergegeben. Die Verhandlungen laufen noch.
Laut der Zeitung Kathimerini sieht der Entwurf des Abkommens mit dem Titel “Memorandum des Verständnisses” vor, dass türkische Staatsbürger auf den Inseln Rhodos, Lesbos, Samos, Chios, Kos, Ileryoz und Meis in der Ägäis für ein Jahr ein “Visum an der Tür” beantragen können. Vor Ausbruch von COVID-19 war die Visabeantragung an der Grenze auf 15 Tage begrenzt. Die Zeitung berichtet, dass die neue Erleichterung bei der Visumvergabe für türkische Staatsbürger auf den Inseln zukünftig als Modell für ganz Europa dienen wird. Im selben Abkommensentwurf ist vorgesehen, dass ein Beamter der türkischen Küstenwache ständig auf der Insel Lesbos Dienst leisten wird, während ein Beamter der griechischen Küstenwache ständig in Izmir präsent sein wird. Die Zeitung betonte zudem, dass das Abkommen zwei Artikel enthalten wird, welche besagen, dass beide Länder extremistische Rhetorik zur illegalen Migration vermeiden sollen.