Flugzeugunglück in Südkorea – Jeju-Air-Katastrophe fordert 179 Tote

29.12.2024 – 11:04 Uhr

Am Sonntagmorgen verunglückte ein Flugzeug der südkoreanischen Jeju Air beim Landeanflug auf den Muan International Airport, wobei nach Angaben von The Guardian 179 Menschen ums Leben kamen. Das Unglück ereignete sich, als die Maschine nach Angaben des südkoreanischen Verkehrsministeriums um 9 Uhr Ortszeit (00:00 GMT) auf der Landebahn aufsetzte, ohne dass das Fahrwerk ausgefahren war.

Flugzeug prallt gegen Mauer und gerät in Flammen

Der Flug 7C2216 war aus Bangkok gestartet und hatte 175 Passagiere sowie sechs Besatzungsmitglieder an Bord. Nach dem Aufsetzen geriet die Maschine ins Schleudern, prallte gegen eine Mauer und ging in Flammen auf. Der zuständige Feuerwehrchef, Lee Jung-hyun, erklärte, die Feuerwehr habe den Brand bis zum Nachmittag vollständig gelöscht. Die Rettungskräfte hatten zunächst versucht, Überlebende aus dem hinteren Teil des Flugzeugs zu bergen.

Lediglich zwei Besatzungsmitglieder, ein Mann und eine Frau, konnten lebend aus dem Wrack geborgen werden. Beide erlitten schwere Verletzungen und wurden in örtlichen Krankenhäusern behandelt. Lee erklärte, dass der Großteil des Flugzeugs durch die Explosion nahezu unkenntlich sei und die Suchmannschaften auch angrenzende Bereiche absuchten, um mögliche aus dem Flugzeug geschleuderte Opfer zu finden.

Familien trauern am Flughafen

Am Flughafen versammelten sich verzweifelte Angehörige der Passagiere. Freiwillige des Roten Kreuzes verteilten Decken, während medizinisches Personal die Namen der ersten identifizierten Opfer bekanntgab. Einige Angehörige forderten von den Behörden mehr Informationen, andere baten die anwesenden Journalisten darum, die Privatsphäre der Trauernden zu respektieren.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums wird ein Vogelschlag als mögliche Ursache für die Fehlfunktion des Fahrwerks untersucht. Der Tower hatte kurz vor der Landung eine entsprechende Warnung ausgegeben, und die Piloten hatten daraufhin einen Notruf abgesetzt. Einem Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur News1 zufolge hatte ein Passagier per Textnachricht berichtet, ein Vogel sei im Flügel der Maschine steckengeblieben.

Jeju Air spricht Beileid aus

Kim E-bae, der CEO von Jeju Air, entschuldigte sich öffentlich für das Unglück und erklärte, das Unternehmen werde alles tun, um die Hinterbliebenen zu unterstützen. Er versicherte, dass die Maschine keine bekannten technischen Probleme aufgewiesen habe und der Flug unter normalen Bedingungen von Bangkok gestartet sei.

Das Unglück ist das schwerste auf südkoreanischem Boden und übertrifft die Tragödie von 1997, bei der eine Maschine von Korean Air in Guam abstürzte und über 200 Menschen starben. Der Muan International Airport, einer der kleineren Flughäfen des Landes, hatte in den letzten Monaten einen starken Anstieg internationaler Passagiere verzeichnet.

Internationale Reaktionen und Unterstützung

Boeing, der Hersteller des verunglückten Flugzeugs, erklärte in einer Mitteilung, man stehe in Kontakt mit Jeju Air und werde bei den Untersuchungen unterstützen. Der thailändische Premierminister drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und kündigte Unterstützung für die betroffenen thailändischen Staatsbürger an.
Die Ermittlungen zu den genauen Umständen des Unglücks dauern an, während der Flughafen den Flugbetrieb vorübergehend eingestellt hatte.