Angriff vor Lukas Podolskis Dönerladen – Gericht verhängt lange Haftstrafen

22.01.2025 – 15:30 Uhr

Das Landgericht Köln hat zwei Angeklagte zu Haftstrafen von elf und elfeinhalb Jahren verurteilt. Die beiden Männer hatten im Oktober 2023 vor einem Dönerrestaurant am Chlodwigplatz in Köln zwei Menschen mit Messern angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Tat geplant war und die Opfer gezielt ausgesucht wurden.

Das betroffene Restaurant ist Teil der Franchise-Kette des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Lukas Podolski. Die Täter hatten sich zuvor aus der Türkei nach Deutschland begeben, um die Tat auszuführen. Auslöser war nach Angaben des Gerichts die kritische Haltung der Opfer gegenüber der rockerähnlichen Gruppierung, der die Angeklagten angehörten.

Pfefferspray und Messer als Tatwaffen

Laut den Ermittlungen setzten die Täter Pfefferspray ein, bevor sie mit Messern auf ihre Opfer losgingen. Dabei habe einer der Angreifer seinem Komplizen zugerufen, er solle einen der Männer töten. Nur durch glückliche Umstände überlebten die beiden Opfer. Bei einem von ihnen wurde eine wichtige Halsarterie nur knapp verfehlt.

Die Ermittler konnten die Angreifer durch Videoaufnahmen von Überwachungskameras identifizieren. Zudem lieferte ein Gutachten, das mit künstlicher Intelligenz erstellt wurde, weitere Beweise. Der vorsitzende Richter erklärte in der Urteilsbegründung, dass die Beweislage eindeutig gewesen sei.

Flucht und Festnahme im Ausland

Nach der Tat flohen die beiden Täter zunächst in die Türkei und später nach Dubai. Dort wurden sie festgenommen und an die deutschen Behörden überstellt. Während des Prozesses machten die Angeklagten von ihrem Recht Gebrauch, zu schweigen.

Das Gericht bewertete die Tat als besonders schwerwiegend. Der vorsätzliche und heimtückische Angriff vorübten die Angeklagten nach ausführlicher Planung. Die Verteidigung kündigte an, eine Revision des Urteils zu prüfen. Die Entscheidung des Landgerichts ist daher noch nicht rechtskräftig.